Tipp Dezember: Warum Diäten dick machen

Auf den süssen Dezember mit den üppigen Malzeiten und den vielen Verlockungen zwischendurch folgt die Zeit der Diäten. Die Versuchung ist gross, sich den weihnachtlichen Essgenüssen hinzugeben. Man wird ja die angefutterten Pfunde mit einer Diät rasch wieder los. Das ist leider leichter gesagt als getan. Denn Diäten halten selten, was sie versprechen. Meistens sind sie sogar kontraproduktiv und machen dick!

Wie reagiert unser Körper auf eine Diät? Im Grundsatz ist es einfach: Wenn wir Gewicht verlieren wollen, müssen wir die Kalorienzufuhr senken und/oder den Energieverbrauch erhöhen. Ist die Energiebilanz negativ - weniger essen, als wir brauchen - nehmen wir ab. Ist sie positiv - mehr essen, als wir brauchen - nehmen wir zu. Wenn wir nun mit einer Diät die Kalorienzufuhr reduzieren, kommt ein weiterer entscheidender Mechanismus ins Spiel: der Hungermodus.

Um diesen Zusammenhang zu verstehen, werfen wir einen Blick in die Entwicklungsgeschichte der Menschen: Unsere Vorfahren lebten während hunderttausenden von Jahren von der Jagd. Hatten sie ein Mammut erlegt, frassen sie sich möglichst viele Fettreserven an, um die Zeit bis zum nächsten Jagdglück zu überbrücken. Blieb der Jagderfolg aus, schaltete der Körper auf Hungermodus. Das heisst, er schaltete auf Sparflamme, versuchte die Nahrung optimal zu verwerten und die Fettreserven möglichst lange zu halten. Diejenigen Urmenschen, die diese Energiesparstrategie am besten beherrschten, überlebten am längsten und pflanzten sich fort. So wurde über tausende von Generationen die Fähigkeit optimiert, Fettreserven anzulegen und diese möglichst lange zu halten.

In der Jetztzeit signalisiert eine Diät dem Körper folgendes: Achtung, wann das nächste Mammut aufs Feuer kommt ist ungewiss. Darum:

Kommen regelmässige Mahlzeiten zwischen die Zähne (beim Ende der Diät), befehlen unsere Gene aus der Urzeit dem Körper: Möglichst effizient Fettreserven anlegen, denn die nächste Diät (Hungerzeit bis zum Mammut) folgt bestimmt! Und genau so verläuft der Jojo-Effekt genannte Leidensweg: Gewicht rauf und runter, rauf und runter, eben wie bei einem Jojo.

Mit Diäten richten wir also unseren Körper darauf ab:

Folge: langfristige Gewichtszunahme.

Grund: Unsere während Jahrtausenden aufs Überleben trainierten Gene sind unermesslich stärker als unser Wille, abzunehmen.

Gesundheits-Tipp

 

Matthias Brunner und Edith Locher, Turn- und Sportlehrer, UNI Bern
Geschäftsführer und Inhaber Aquateam Bern

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